Heimspiel der Photonik

Heimspiel der Photonik

München rüstet sich für die „Laser World of Photonics“, die in diesem Jahr erstmals zeitgleich mit der “automatica” stattfindet. Ein sinnvoller Schritt, findet Hans Schumacher, Geschäftsführer der SCHUMACHER EM.

Herr Schumacher, vor 50 Jahren fand in München mit der LASER 73 die allererste Ausgabe der heutigen Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Photonik statt. Wie blicken Sie auf die Anfänge der „Laser World of Photonics“ zurück?



Das war schon damals die richtige Messe am richtigen Ort. Der Münchner Raum, insbesondere das Würmtal im Westen von München, hat sich zu einem weltweit führenden Cluster der Lasertechnik entwickelt. Als wir hier mit unseren Entwicklungen begonnen hatten, galt die Lasertechnologie noch als Lösung die Ihr Problem sucht. Heute ist kaum einen Technologie so gefragt wie die Lichttechnik. Besonders in der Medizintechnik erschließen sich immer neue Anwendungen. Ein entscheidender Vorteil ist: Nicht wenige Anwender der Lasertechnik sitzen hier in dieser Region. Sie bilden ein überaus vitales Ökosystem rund um den Laser. Dazu tragen auch die Ludwig-Maximilians-Universität, die TU München und die Hochschule München bei, in denen traditionell Lasertechniken einen Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt bilden.

Was bedeutet dieser „Heimvorteil“ für SCHUMACHER EM?

Hans Schumacher Hans Schumacher, Chefentwickler und Eigentümer der Schumacher EM Wir haben das Privileg, in einem echten High-Tech-Valley zu arbeiten. Das heißt, viele Unternehmen auf dem Feld der Photonik, die Innovation auf Weltniveau liefern, haben Sitze in unserer Nachbarschaft. Seien es Spezialisten wie Primelight, die an energieeffizienten Prozessen in der Belichtungstechnik arbeiten, oder Konzerne wie Coherent, die sich auf dem Feld der Kernfusion und Quantentechnologie profilieren. Gerade aus vielen persönlichen Begegnungen entstehen ständig tolle neue Projekte. Dass die Messe in München stattfindet, ist dabei für uns natürlich ein willkommenes Heimspiel. Wir können uns dort weiter vernetzen und austauschen und unsere Ideen und Visionen auch international platzieren. Wir folgen weiter konsequent mit unseren Kunden und Partnern unserem Innovationspfad. So bleiben wir vornedran und langfristig wettbewerbsfähig.

Die „Laser World of Photonics“ findet dieses Jahr gemeinsam mit der „automatica“ statt. Warum macht das Sinn?

Wir sehen bei den Fertigungsprozessen zwei große Trends: Maschinelles Lernen und IoT. Dazu werden immer leistungsfähigere Speichermedien gebraucht. Das sind letztlich elektronische Schaltungen mit extrem kleinen Abmessungen und höchster Präzision. Da geht es um Skalen im Nanometerbereich. Licht- und Lasertechnik können diese Präzision liefern. Gleichzeitig erfordern die Fertigungsprozesse der Halbleiterindustrie einen hohen Grad der Automatisierung, den verknüpfte Maschinen und eben IoT liefern.

Deshalb ist es nur folgerichtig die beiden Messen zusammenzulegen. So lassen sich vermutlich spannende Synergieeffekte erzielen. Ich freue mich darauf.

50 Jahre Laser-Messe in München 50 Jahre Laser-Messe in München: Bei SCHUMACHER EM ist eine neue Generation mit am Start: Lukas und Uli Schumacher sowie Leo Schick (v.l.) nahmen aus ihren Gesprächen und Begegnungen auf der Jubiläums-Messe viele Eindrücke und Inspirationen mit.